Endlich wieder klettern

Klettern in Geyikbayri

Nachdem wir uns am Flughafen von Antalya von Hendriks Eltern verabschiedet haben, fahren wir weiter ins Klettergebiet Geyikbayri südwestlich von Antalya. Es ist super heiß geworden, wir sind k.o. von dem Trubel und dem Verkehr in Antalya und so richtig begeistert bin ich daher nicht, als Hendrik vorschlägt einen Tramper mitzunehmen. Aber zum Glück lasse ich mich umstimmen und so lernen wir Slava kennen. Slava ist ebenfalls auf dem Weg nach Geyikbayri und als wir ihm erzählen, dass wir noch keine Erfahrungen im Vorstiegklettern am Fels haben und noch einen Coach suchen, stellt sich heraus, dass ein Kumpel von ihm uns dabei helfen kann. Wir bekommen die Nummer von Egor und treffen uns schon einen Tag später mit ihm zur ersten Trainingssession.

Alles etwas eingerostet nach zwei Jahren unfreiwilliger Kletterpause
Sinnie versteckt sich vor dem plötzlich einsetzenden Regen

Während Hendrik zum Kletterjunkie mutiert, in jeder freien Minute auf YouTube Klettervideos suchtet und Knoten übt, ist mir das ganze zu Anfang noch alles etwas suspekt. Die meiste Zeit habe ich wahnsinnig Schiss beim Klettern (warum weiß ich meist auch nicht so genau) oder wenn ich Hendrik im Vorstieg sichere. Irgendwie ist es doch etwas anderes als ganz entspannt in der Halle vor sich hin zu klettern und als ich am letzten Tag versuche eine Route noch ein Stückchen weiter zu klettern als ich mich eigentlich traue, endet das dann auch mit einer kleinen Heulaktion am Fels inklusive mittlerer Beziehungskriese.

Läufige Nudel

Auch Sinnie macht die ganze Sache mal wieder nicht einfacher. Denn die Kleine ist mittlerweile das erste Mal während unserer Reise läufig. Das bekommen natürlich auch sämtliche Rüden in Geyikbayri mit und belagern fortan unser kleines Camp am Fluss…

Nachdem sie uns mal wieder aus Frust unsere Vorhänge zerstört hat und die Hupe angeknabbert hat, als wir sie während einer etwas längeren Klettersession alleine in Harrie gelassen haben, versuchen wir sie seitdem, wenn es geht mit zum Fels zu nehmen. Und hoffen dabei inständig, dass sie dort nicht von den Rüden aufgespürt wird und kleine Babys macht.

Sinnie lauert auf Verehrer
Einer der Campspots in Geyikbayri
Egor versucht die 7c+ zu bezwingen
Felsen in Geyikbayri

Nach zwei Wochen müssen wir uns leider mal wieder verabschieden. Von Egor und Slava und Geyikbayri. Aber der nächste Kletterspot steht schon fest. Wir wollen in den Aladaglar Nationalpark und fahren dazu noch einmal dieselbe Strecke entlang der Küste nach Mersin, die wir vor drei Wochen schon mit Hendriks Familie gefahren sind.

Entlang der Küste zum Aladaglar Nationalpark

Gilindire Höhle

Mal wieder festgefahren

Vorher wollten wir eigentlich noch in Tasucu Kitesurfen. Aber der Wind spielt leider nicht mit. Außerdem fahren wir uns  dort zur Abwechslung auch mal wieder fest. Im Gegensatz zu der Aktion in Griechenland sind wir dieses Mal aber recht schnell draußen und können am nächsten Tag auch noch einem anderen Auto mit unseren Sandblechen dabei helfen sich aus dem weichen Sand zu befreien.

Warten auf Wind

Erster Werkstattbesuch

Bevor es dann endlich in den Nationalpark geht, bekommt Harrie allerdings noch sein wohlverdientes Wellnessprogramm. In einer Werkstatt lassen wir einen Ölwechsel machen, die Bremsbeläge austauschen und die Bremsflüssigkeit wechseln. Hendrik überwacht dabei natürlich alles mit Argusaugen und muss hier und da noch etwas richtig stellen. Nachdem die Bremsflüssigkeit einfach auf der Straße entleert wurde, wird wenigstens das Öl aufgefangen. Von Freunden haben wir nämlich mitbekommen, dass man in Rumänien ganz gerne auch den Gulli zum „Auffangen“ nutzt.

Im Aladaglar Nationalpark

Im Nationalpark angekommen, machen wir dann auch direkt Bekanntschaft mit einer der Schafherden, die von 16 Kangalen (Anatolischen Hütehunden) bewacht wird. Die Kangale tragen alle ein Stachelhalsband und ihre Ohren sind abgeschnitten, um sie für den Kampf gegen die Wölfe optimal zu rüsten. Kangale werden bis zu 80 cm groß und bis zu 60 kg schwer. Jedes Mal wenn wir vom Klettern zu Harrie zurücklaufen, haben wir etwas Angst einer Herde zu begegnen und einmal ist es dann auch fast so weit. Wir sind schon fast bei Harrie, als drei von den Tieren bellend auf uns zugerannt kommen. Schnell laufen wir die letzten rettenden Meter zu Harrie und schaffen es so gerade eben nochmal nicht aufgefressen zu werden.

Auf Kangal Wache

Es wird mal wieder gewandert

Harrie kann einen neuen Höhenrekord für sich verbuchen und bringt uns zum Ausgangspunkt der Wanderung auf 2300 Meter. Bei Vollgas hinterlässt er auf Grund des geringen Sauerstoffdrucks eine ordentliche Rauchwolke. Dadurch sinkt auch die Leistung, aber der 1. Gang bringt uns dann doch über die matschige Passstraße nach oben. 

Wanderung auf 2800 Meter

Klettern im Aladaglar Nationalpark

Camp im Aladaglar Nationalpark
Sinnie ist immer wahnsinnig froh wenn wir wieder unten sind
In diesem Canyon verstecken sich die Kletterrouten
Nom Nom Nom

Leider läuft bald schon unser 90-Tage-Visum für die Türkei aus. Und so müssen wir uns im nächsten Beitrag etwas beeilen nach Georgien zu kommen. Natürlich beginnen wir genau dann ein komisches Geräusch bei Harrie zu hören…

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Sarah

    So tolle Fotos!! Da bekommt man richtig Lust aufs Klettern 😊
    Hat Sinje einen der Kangale erwischt? 😜

    1. Julia

      Na klar, Sinnie trägt jetzt die Stachelhalsbänder als Trophäen 😉

  2. Mohena

    Hi Julia!
    Mit Interesse lese ich deine Blogs. Sehr spannend.
    Bei uns geht es ja auch in ein paar Wochen los aber zunächst zum Nordcap.
    Liebe Grüße Mohena

    1. Julia

      Hi Mohena!
      Vielen Dank, das freut mich!
      Ui wie toll! Da wünsche ich euch schonmal eine ganz tolle Zeit in Norwegen und halt mich mal auf dem Laufenden wie es danach weitergeht 😉
      LG aus Georgien!

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