Aggressive Straßendoggos, Sinnie im Käfig und Schnee in Istanbul

Nach zwei Monaten in Griechenland überqueren wir am 08.03.2022 die Grenze zur Türkei. Wir können ohne Probleme einreisen und erreichen schon am nächsten Tag Istanbul. Die Stadt am Bosporus empfängt uns mit unerwarteter Kälte und Schnee! Das kommt hier wohl nicht so oft vor und so ganz begeistert sind wir davon zunächst auch nicht, hatten wir uns doch schon auf eher frühlingshafte Temperaturen gefreut. Wir parken Harrie auf einem Stellplatz in der Nähe des Kumkapi Viertels und lassen die Standheizung durchlaufen.

Begeisterung

Am nächsten Tag hört es zum Glück erstmal auf zu schneien und wir können das verschneite Istanbul erkunden.

Denkmal der Republik, Taksim-Platz
Galata Turm

In Istanbul ist Sinnie die unbestrittene  Haupattraktion. Wenn wir mit ihr durch die Stadt laufen, versuchen die Leute sie von allen Seiten anzulocken und gefühlt jeder starrt sie an.

Die Istanbuler Straßenhundegangs sind allerdings weniger begeistert von dem Eindringling in ihr Revier. Besonders schlimm ist es eines abends als wir an einem Walross-Hundi vorbeilaufen, der neben seinem Riesenhaufen Trockenfutter (ungefähr Sinnies Wochenration) liegt. Einmal vorbeilaufen war wohl okay wenn er uns dabei bedrohlich anknurren darf. Als wir aber noch ein zweites Mal an ihm vorbeilaufen müssen weil wir uns verlaufen haben, rastet er komplett aus, springt auf uns zu und will den Appenzeller attackieren. Hendrik geht dazwischen und wird in den Schuh gezwackt. Definitiv nicht der beste Ort für eine entspannte Gassirunde.

Auch Metrofahren ist in Istanbul als Hundi nicht so einfach. Wenn man nicht gerade Boji heißt…

Sinnie genießt diese Freiheiten allerdings leider nicht, weshalb ein Trip auf die asiatische Seite Istanbuls nicht ganz so endet wie geplant…

Gegen Nachmittag setzen wir mit der Fähre über, um uns den asiatischen Teil von Istanbul anzuschauen. Auf der Fähre darf Sinnie mit Maulkorb mitfahren. Als wir abends jedoch wieder zurückfahren wollen, hören wir am Fährterminal die Durchsage, dass der Fährbetrieb aufgrund des einsetztenden Schneesturms eingestellt wird.

Also folgen wir den anderen Passagieren in den Metro Eingang. Und kommen natürlich nicht weiter. Denn trotz einiger Diskussionen und dem Hinweis, dass die Fähren heute nicht mehr fahren, dürfen wir mit Hundi nicht mitfahren. Mittlerweile ist es halb neun, stockdunkel und es schneit immer stärker. Irgendwann funktioniert die Kommunikation mit Google Translate so weit, dass wir erfahren, dass wir die Metro benutzen dürfen, wenn wir Sinnie in einem Käfig transportieren. 

Um diesen Käfig zu bekommen, müssen wir aber nochmal aus dem Metrogebäude hinaus, durch den Schneesturm hindurch, an einem weiteren Hunderudel vorbei, in einen Büroraum, in dem mein Ausweis und meine Unterschrift verlangt wird. Im Gegenzug bekommen wir einen Käfig ausgeliehen mit dem wir nun die Metro benutzen dürfen. Sinnie wird in den Käfig verfrachtet und 1 1/2 Stunden später haben wir es komplett erschöpft dann aber doch noch wieder zurück zu Harrie geschafft.

Während Hendrik das kulinarische Spektrum Istanbuls komplett auskostet und sogar Schafskopfsuppe mit Gehirn und Dürüm mit Leber probiert, halten Sarah und ich uns eher an Baklava, Turkish Delight und Türkischen Kaffee.

Die Zeit zusammen vergeht mal wieder viel zu schnell aber bevor Sarah zurück nach Hause fliegt geht es noch auf den Basar, ins Hamam und in die Hagia Sophia.

Tschüssi

Nach den kalten Tagen in Istanbul sehnen wir uns danach mal wieder ohne Heizung auszukommen. Also fahren wir die 700 Kilometer von Istanbul nach Antalya in 13 Stunden durch. In der Nähe von Antalya machen wir eine Woche Strandurlaub, genießen das wärmere Wetter und erholen uns vom dem Trubel der Großstadt.

Pauli und Sinnie

Im nächsten Beitrag fahren wir die Küste in Richtung Westen entlang nach Fethiye und wandern ein paar Tage auf dem Likya Yolu.

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