Das Crazy Price Kissen

Am 12. April holen wir Hendriks Eltern und Schwester am Flughafen in Antalya ab. Harrie bekommt auch mal wieder etwas Gesellschaft in Form eines gemieteten Womos und gemeinsam starten wir auf einen Roadtrip entlang der Küstenstraße bis kurz vor Mersin und dann weiter ins Landesinnere nach KAPPADOKIEN! 

Erster Stop: Wasserfall von Manavgat

Mit unserer bewährten Taktik, so lange mit dem Spülen zu warten bis wir kein Geschirr mehr zum Essen übrig haben und wohl oder übel gespült werden muss, kommen wir nicht mehr weit. Jetzt wird jeden Tag und nach jeder Mahlzeit fleißig gespült.

Aussicht auf Alanya

Der Weg von Antalya nach Mersin entlang der Küste zieht sich dann doch ein wenig. Für 482 Kilometer berechnet Google Maps 7,5 Stunden. Mit unseren beiden Reisegefährten also noch deutlich länger. Aber nach vier Tagen erreichen wir dennoch unser Ziel und werden von den einzigartigen Felsformationen Kappadokiens begrüßt.

Für den nächsten Tag stellen wir uns ausnahmsweise mal den Wecker und werden um 5 Uhr morgens dann auch tatsächlich ungewöhnlich unsanft geweckt. Aber das Spektakel des Startens der unzähligen Heißluftballons zum Sonnenaufgang darf man sich natürlich nicht entgehen lassen. Auch wenn man die Szene schon gefühlt unendlich mal in den sozialen Medien gesehen hat, will man das ganze natürlich auch mal mit eigenen Augen gesehen haben.

Oder zumindest manche von uns…

Den Rest des Tages verbringen wir damit durch die verschiedenen Täler Kappadokiens zu spazieren und durch die engen Höhlen und Gänge der ehemaligen in den Stein gehauenen Behausungen zu kriechen.

Einmal bitte alles
Die Queen und ihr Hofstaat

Am nächsten Tag zieht leider ein ziemlich heftiger Sandsturm auf, sodass wir den Campingplatz eher als geplant verlassen müssen. Der Sturm ist so stark, dass auf dem Campingplatz sogar ein Baum umknickt und knapp neben einem dort parkenden Camper zu Boden geht.

Für Hendriks Schwester ist es dann leider auch schon wieder viel zu schnell Zeit nach Deutschland zurück zu fliegen und so fahren wir in die nächstgrößere Stadt, Kayseri, um sie dort zum Flughafen zu bringen. Vorher besuchen wir jedoch noch den Basar in Kayseri und treffen dort auf einen äußerst freundlichen Herren, der gut Englisch spricht und es sich deshalb nicht nehmen lässt uns auf unserem restlichen Besuch des Basars zu begleiten um für uns zu übersetzen. Wie er mehrfach betont, möchte der Herr uns natürlich nichts verkaufen und auch nicht unser Geld. Nein, er möchte uns ausschließlich ein bisschen herumführen und uns die alte Karawanserei zeigen, in der sich zufälligerweise auch sein Teppichgeschäft befindet…

Wir werden eingeladen uns im Laden niederzulassen, ein Junge wird losgeschickt um uns Apfeltee zu holen, denn wenn man gemeinsam Apfeltee trinkt, so sei man danach best friends for ever. Und plötzlich, nach ein bisschen small talk und einer durchaus interessanten Einführung in die Herstellung von Teppichen, geht es los. Da wird ein Teppich nach dem anderen von dem meterhohen Stapel geholt, vor uns ausgebreitet und seine Schönheit gepriesen. Nachdem der Verkäufer circa 50 Teppiche vor uns ausgebreitet hat, fällt bei uns dann aber auch langsam der Groschen. Es geht also doch darum uns etwas zu verkaufen. Mit Sprüchen wie „Aber wer soll Ihnen denn glauben, dass Sie in Kayseri waren, wenn sie keinen Teppich aus Kayseri mitbringen“, versucht er uns das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und auch nachdem wir mehrfach beteuert haben, dass wir wirklich keinen Teppich kaufen möchten, geht das Spiel weiter. Der Händler gibt nicht auf. Er bringt uns die Wörter ja und nein auf türkisch bei und besteht darauf noch einmal alle Teppiche durchzugehen. Unsere Aufgabe dabei ist es nun, bei jedem Teppich (auf türkisch) entweder ja oder nein zu sagen. Da hatten wir jedoch bestimmt schon fünfmal gesagt, dass wir keinen Teppich kaufen möchten. In dem Laden gibt es jedoch auch Kissenbezüge zu kaufen, von denen einer Hendriks Mutter besonders gut gefällt. Irgendwann sieht der Händler wohl ein, dass er heute keinen Teppich mehr an uns verkaufen wird und betont stattdessen immer wieder, dass er für das Kissen einen wirklich crazy price für uns hat. Nun ja, nachdem wir diesen crazy price dann auch bezahlt haben, verlassen wir das Geschäft endlich mit einem wirklich sehr schönen Kissenbezug und einem etwas schlechten Nachgeschmack dieser Begegnung, die eigentlich so nett angefangen hatte.

Beysehir See

Nun nur noch zu viert fahren wir wieder zurück nach Antalya, lassen uns dort auch noch von einem Eisverkäufer abzocken, geben das Womo zurück und müssen uns nach einer viel zu schnell vergangenen Zeit wieder von Hendriks Eltern verabschieden. Wir hoffen euch hat das Vanlife nicht allzu sehr abgeschreckt und ihr kommt uns bald mal wieder besuchen 🙂

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Alex

    So ein toller Beitrag! Man liest den Text wirklich super runter unter die Bilder animieren für den nächsten Jahr Urlaub. 😄

  2. Julia

    Dankeschön Alex 😀 🙂 Jaa die Türkei ist echt in jeder Hinsicht zu empfehlen! Wir kommen aufjedenfall auch nochmal wieder 🙂

Schreibe einen Kommentar