Im Heim der Riesen

Von den Gletschern geht es für uns weiter ins Heim der Riesen (Jotunheimen Nationalpark).  

Hier wollen wir uns auf eine dreitägige Wanderung begeben. Geplant ist eine Runde von 45 km und zwei Übernachtungen im Zelt. Wir  packen unsere Rucksäcke so leicht wie möglich, doch trotzdem sieht die Lage bereits nach 1 km so aus:

Wir sind irgendwie mal wieder zu spät losgelaufen, die Rucksäcke fühlen sich an, als wären sie mit den Steinen gefüllt, die hier überall (!) herumliegen und das Ganze nicht gerade zu einem Sonntagsspaziergang machen und so schaffen wir am ersten Tag nur 10 km – von 45. 

Aber, alles halb so wild. Die Aussicht ist wunderschön, der Appi hat Spaß und für die erste Nacht finden wir einen premium Zeltplatz.

Am nächsten Tag wartet dann allerdings eine Etappe von schlappen 20 km auf uns. Wir fühlen uns beide etwas krank, die Rucksäcke sind immer noch nicht leichter und kurz vor der Mittagspause werden wir noch von einer wilden Kuhherde verfolgt. Was eventuell auch mit die Schuld einer gewissen Hundedame gewesen sein könnte… Irgendwie schaffen wir es dann doch noch mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages die Etappe zu beenden und kuscheln uns leicht k.o. ins Zelt.

Der nächste Tag beginnt dafür umso besser! Die Rucksäche sind mitterlweile um einige Kilo Essen leichter und die ersten 5 km laufen wir innerhalb von einer Stunde! (Vorher sind wir aufgrund des schwierigen Untergrunds und der Rucksäcke in der Stunde meist nur so 1 – 3 km gelaufen). Dadurch ist auch endlich wieder Energie für schöne Poser Wanderbilder mit und ohne Selbstauslöser (üben wir nochmal).

Auch Sinje Binje ist gut drauf und freut sich über den Schnee.

Müde aber happy kommen wir am dritten Tag wieder bei Harrie an. Die Vorräte sind fast bis zum letzten Krümel aufgefuttert, wir hatten super Glück mit dem Wetter und insgesamt war es eine echt tolle Wanderung, bei der wir das gewaltige Heim der Riesen die meiste Zeit für uns hatten.

Alte Stabkirche im Jotunheim Nationalpark

Danach machen wir uns wieder auf den Weg Richtung Küste und fahren auf die Insel Vågsøy. Damit haben wir fast den westlichsten Punkt Norwegens erreicht. Wir besuchen den Leuchtturm von Kråkenes und verbringen dort die Nacht.

Am nächsten Morgen werde ich unsanft geweckt, denn leider ist ein Mitglied des Rudels über Nacht plötzlich wieder zur Bettnässerin geworden und wir müssen uns schnell einen Platz suchen um unser gesamtes Bettzeug zu waschen. Normalerweise waschen wir unsere Wäsche in einer Trockentonne, indem wir unsere Wäsche dort während der Fahrt in heißem Wasser durchrütteln lassen aber heute muss eine schnellere Lösung her und so steuern wir den ersten Campingplatz auf dieser Tour an. Der Platz liegt an einer wunderschönen Bucht mit weißem Sandstrand, sodass wir der Kleinen nicht lange böse sein können.

Bettnässerin?
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Ich hab keine Ahnung wovon sie redet

Wir genießen das Campingplatzleben in vollen Zügen und treffen am Abend noch Gordon, mit dem wir den langsam schon recht frischen Abend bei einem Lagerfeuer am Meer ausklingen lassen. Gordon ist eine dieser Personen, die Sinje mal ausnahmweise nicht anbellt, sondern auf den sie schwanzwedelnd zuläuft um sich streicheln zu lassen. Damit war schonmal klar, dass wir uns gut verstehen werden.

Am nächsten Tag geht es dann weiter Richtung Ålesund. Vorher schauen wir uns auf der Insel aber noch den Kannestein an, der von Hendrik natürlich direkt bebouldert wird (leider kein Foto).

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Stellplatz auf dem Weg nach Ålesund

In Ålesund angekommen, laufen wir auf den Sukkertoppen („Zuckerhut“), spazieren durch die Stadt und schlagen ordentlich beim AllYouCanEat Pizzabuffet zu. 

Von dort ist es nicht mehr weit bis nach Sunndal. Vorher fahren wir jedoch noch im Nebel die elf Haarnadelkurven der Trollleiter (Trollstigen) hoch. Oben angekommen werden wir zwar nicht mit der spektakulären Aussicht belohnt, die man hier normalerweise genießen kann, das Nebelmeer war die Fahrt hierhin jedoch definitiv auch wert.

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