Einreisekrimi an der norwegischen Grenze

Es ist Mittwoch, der 04. August 2021 und Harrie darf nach einer zweiwöchigen Pause wieder los trottern. Diesmal soll es auf Vortour nach Norwegen gehen um dort vor der großen Reise nochmal zu testen, ob alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Die erste Zeit werden wir sogar zu viert unterwegs sein, da meine Schwester mit an Board ist 🙂

Die Route nach Norwegen

Nach einigem Hin und Her und ausführlichen Recherchen der Einreisebedingungen von Norwegen entscheiden wir uns letztendlich die Fähre von Fehmarn (Puttgarden) nach Dänemark (Rødby) zu nehmen. Dafür spricht, dass diese Fähre nur circa 45 Minuten braucht und daher mit der Biene vermutlich entspannter wird als zum Beispiel die 6-stündige Überfahrt von Rostock nach Trelleborg. 

Da Deutschland zum Zeitpunkt unserer Abreise von den norwegischen Behörden als grün eingestuft wird (Einreise ohne Quarantäne möglich), Dänemark und die südlichsten Regionen Schwedens jedoch als orange (Einreise ohne Quarantäne nicht möglich), planen wir, von Rødby aus auf direktem Wege, in die Region um Göteborg (Schweden) zu fahren, die zu diesem Zeitpunkt von Norwegen noch als grün eingestuft wird. Soweit der Plan.

Die Reise nach Schweden

In der Sardinenbüchse auf Fehmarn

Nach ein paar Tagen auf der mit Wohnmobilen und Campern leicht überfüllten Insel Fehmarn, wo wir noch kiten wollten, verlassen wir am 07. August Deutschland und erreichen gegen Mittag Dänemark! Ein unwirkliches Gefühl.

Die Einreise nach Dänemark ist unkompliziert. Wir werden einfach durchgewunken und niemand möchte unsere Pässe oder die Test Bescheinigungen sehen. Über die Öresundbrücke erreichen wir circa 2 Stunden später Schweden und auch hier werden wir an der Grenze einfach durchgewunken. Danach geht es weiter Richtung Göteborg. Da Sinje für die Einreise nach Norwegen noch eine Wurmkur vom Tierarzt verabreicht bekommen muss, schlagen wir unser Lager in einem Naturreservat nördlich von Göteborg auf. 

Hier verbringen wir die erste Nacht in Schweden - fast so gemütlich wie in Harrie
Schwedische Schutzhütte mit eingebautem BBQ
Tatkräftige Unterstützung beim Schreiben der MA

Insgesamt verbringen wir hier drei Nächte, machen Stockbrot, gehen im See schwimmen (jetzt auch mit der Kleinen) und bezahlen 300 Kronen (circa 30€) beim Tierarzt, damit in Sinjes Heimtierausweis eine Wurmkur für den norwegischen Zoll dokumentiert wird.

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Nach den doch etwas stressigen Tagen auf Fehmarn genießen wir hier die Ruhe und werden am letzten Tag noch von den neugierigen Waldbewohnern besucht, von denen Sinje im Gegensatz zu uns allerdings nur so geht so begeistert ist…

Die Ziegen lassen sich davon jedoch nicht beeindrucken und genießen die Streicheleinheiten.

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Einreise nach Norwegen

Am Dienstag fahren wir dann die letzten Kilometer zur norwegischen Grenze. Zunächst sind wir noch recht optimistisch, dass wir ins Land gelassen werden. Dies ändert sich jedoch schnell.

Zunächst werden Harries Reifen bemängelt. Sie seien wohl nicht in der vorgegebenen Rotationsrichtung montiert. Diesen Einwand kann Hendrik jedoch noch entkräften, eine Rotationsrichtung haben die Reifen nämlich nicht.

Beim Zoll läuft noch alles nach Plan und Sinje darf dank gültiger Tollwutimpfung und Wurmkur ins Land. Wir jedoch erstmal nicht.

Denn die Region, in der wir die letzten drei Nächte in Schweden verbracht haben, wurde am Tag zuvor von grün auf orange eingestuft, sodass uns gesagt wird, dass wir nicht einreisen dürfen und von der Polizei aus dem Land eskortiert werden müssen. Ja nice.

Nachdem wir dem Grenzpersonal jedoch erklären, dass wir die Zeit in Schweden ausschließlich alleine in der Natur verbracht haben und dies auch in Norwegen vorhaben, einigem Hin und Her zwischen dem Militär und der Polizei und dank einigen sehr vielen zugedrückten Augen dürfen wir zwei Stunden später dann doch noch nach Norwegen einreisen!! Nach mehreren (wir bilden uns ein wohlwollenden) Blicken auf den mit Spaten, Ersatzwasserkanister, Sandblechen und einigen weiteren mysteriösen Päckchen vollgepackten Harrie, erklärt uns der nette Norweger nämlich: „We believe you that you are fully prepared to stay some time in the woods on your own!“ 

Hell, yes!

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